Geschichte

Seit 500+ Jahren ein Teil von Zug

Eine kleine Geschichte des Theaters im Burgbachkeller

Wo Gemüse hing und Früchte

Siehst du die Haken an der Decke? Sie stammen aus der Zeit, in der der Burgbachkeller noch als Abstellraum des Schulhauses diente. Lange, lange ist’s her – gut 500 Jahre gibt’s das Gebäude schon. Und wie kam es zum Theater? 

Das war das Projekt von Annemarie und Eugen Hotz. Das Ehepaar Hotz schritt mit Vision (und Rattenfallen) voran und schuf aus dem dunklen, alten Keller ein Theater. Und zwar eines von erst sieben Kleintheatern in der Schweiz! Am 6. November 1968 gingen die Türen auf.

Eröffnet wurde mit einem Stück des «Cabaret Durzug». Und in der Folge wurde politisiert, gesungen, getanzt, gelacht. Grosse Namen fanden Platz auf der kleinen Bühne, z.B. Gert Fröbe, Ines Torelli, Mani Matter, Emil Steinberger, Clown Dimitri, um nur einige wenige zu nennen. 

Wo früher mal die Ratten hausten, ist seit mehr als 50 Jahren das Theater im Burgbachkeller daheim. Und damit wahrlich feines Kleintheater!

Kleintheater in und ausserhalb der Reihe

Kleintheater? Ja! Das war damals aktuell – und ist es heute und morgen. Denn Kleintheater macht in kleinen Räumen vielfältige Ideen und Geschichten gross. Und es macht Spass. Es irritiert. Es fragt. Es stellt hin. Es bewegt. Es ärgert. Es lädt ein. Es stösst ab. Es … es darf. Und es kann! Und zwar mit Klassikern und Bekanntem. Und mit Neuem und Neuen, die sich und ihr Können zeigen wollen. Neugier prägt das Theater im Burgbachkeller.

Schlicht und einfach Kleintheater vom Feinsten. Bekannte Gesichter und solche, die es werden wollen. Alle Sparten und für Gross und Klein!

Auf geht's

Neugier – das heisst für uns ausprobieren und experimentieren, etwas wagen und hinterfragen. Einfach immer weitergehen, vorwärts mit der Geschichte im Rücken, und im Fluss sein. Nischenprogramm möglich machen und zeigen, was man (nicht) erwartet. Und Neugier heisst, aufmachen, sich öffnen und verbinden. Inhalte und Menschen. Denn wir wirken gerne mit unseren Partnern. Herzlich willkommen im Theater im Burgbachkeller.

Neugierig sein und ausprobieren, sich selbst sein und andere einladen, einander inspirieren und gemeinsam gutes Programm machen. Hereinspaziert!

Ein Ort für jeden Tag und jede/n

Das Theater im Burgbachkeller ist ein Ort für (fast) jeden Tag. Und für Gross und Klein. Das Programm umfasst alle Sparten, man könnte uns einen «Viel-Sparten-Keller» nennen. Dazu gibt es Raum für Kooperationen, Partnerschaften und auch bei Zuger Festivals wirkt das Theater gerne mit. 

Wenn privat gefeiert wird, kann der Burgbachkeller auch gemietet werden. Und dann wären da noch unsere Reihen: Feierabendbier bei guter Musik (Fyrabigkonzert!), leuchtende Kinderaugen (Töggelitheater!), gute Unterhaltung im Talk-Format (Heute ZUGast!) und Improtheater (ab und zufällig!). Kurz gesagt: Unser Programm lädt dich ein, einzutauchen und zu entdecken. 

Lernt das Theater im Burgbachkeller (neu) kennen, erobert es und füllt es mit Leben! Geniesst Besonderes in eurem Alltag … ach, schaut einfach selbst herein! Wir freuen uns auf euch.

Der Burgbachkellersong von Olga Tucek

Komponiert und aufgeführt anlässlich der Saisoneröffnung 19/20

Man schrieb das Jahr der freien Liebe, die Haare wuchsen, die Drogen dampften,
die konservativen Kräfte auch in der Schweiz die Kiefer verkrampften.

In Zürich tobten wilde Krawalle, rund um den provisorischen Globusklotz,
und in Zug träumte von einem Theater, das Eheduo Hotz.

Und kaum waren die Ratten aus dem Gemüse - und Fleischdepot verbannt,
verfolgte man den Aufbau des neuen Bühnenbijous gespannt.

Der Keller wurde der Knaller, mit goldnem Herz statt goldener Nase,
seit der Erö
ffnung ist Zug nicht mehr nur Steuer- sondern auch noch Kleinkunstoase.

Hier wird gespielt und gesponnen, gezaubert und geflunkert,
hier wird gegen Eventitis und Mainstreamdemenz Kulturgold gebunkert.
Hier wird gelacht und geweint, mal ernst, mal munter, hier gehen Subventionen den Burgbach runter!
Hier geht der Puls der Zeit durch Staunen schneller: hier lebt die Kultur im Keller!

Das Theater machte Durzug, das Publikum kam und sah und liebte,
eine Bären-Ursin baute ein Programm aus, das jeden Zweifel am Erfolg zersiebte.

25 Quadratmeter Bühnenfläche, und jede Menge illustrer Namen,
grosse Kleinkunst und Zuger Spilllüüt, fanden Heimat im intimen Rahmen.

Dann vor 24 Jahren, erinnern Sie sich an den Triumph? Zog als Kirsche auf der Torte der Burgbachkeller, aus dem Ärmel einen Trumpf, und der hiess Schlumpf.
Diese Ära ist jetzt zu Ende, auch Wunderschönes ist von begrenzter Dauer,
und wir freuen uns auf frischen Wind mit doppelter Frauenpower.

Hier wird gespielt und gesponnen, gezaubert und geflunkert,
hier wird gegen Eventitis und Mainstreamdemenz Kulturgold gebunkert.
Hier wird gelacht und geweint, mal ernst, mal munter, hier gehen Subventionen den Burgbach runter!
Hier geht der Puls der Zeit durch Staunen schneller: hier lebt die Kultur im Keller!

Hier soll’s lebendig sein, und subversive Heiterkeit soll kichern.
Hier soll geprobt, probiert, gescheitert werden, ohne sich mit Altbewährtem zu versichern.

Hier sollen junge Menschen Publikum sein, zusammen mit den raren Zuger Altlinken und Netten, mit Inhaberinnen von Passepartout-Billetten,
lasst uns im Burgbachkeller unsren Anteil tun, um die Welt zu retten.